Entwicklung einer innovativen, hoch automatisierten Industrieanlage zum Wickeln von Vliesmaterial ohne Produktionsausschuss (Zero-Waste-Tragwalze)

Für die weltweite Herstellung einer Vielzahl von Konsumgütern in den Bereichen Hygiene, Medizin und Kosmetik sowie in anderen Bereichen wie der Bekleidungs-, Bau- oder Automobilindustrie werden Vliesmaterialien benötigt. Europaweit besteht ein schnell wachsender, jährlicher Bedarf von über 3 Mio. Tonnen Vliesmaterial. Produziert wird das Vliesmaterial in fortlaufenden Bahnen, die abhängig vom weiteren Verwendungszweck in Längsbahnen geschnitten und zum Weitertransport auf Rollen aufgewickelt werden. Einzig das Wickeln dieser Rollen verursacht heute einen Produktionsausschuss von über 3 % und damit einen jährlichen Materialabfall von 90.000 Tonnen und einer verschwendeten elektrischen Energie von 38.826 MWh für den europäischen Bedarf. Die Ausschussquoten steigen vor allem dann an, wenn Naturfasern anstatt Kunststofffasern eingesetzt werden und dadurch das Vliesmaterial sensibler wird.

In vielen Anwendungen werden deshalb Bestreben zur Verwendung nachhaltiger Vliesmaterialien aus Gründen der Wirtschaftlichkeit in der Produktion nicht umgesetzt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer innovativen Produktionsanlage, mit der sensible Vliesmaterialien ohne Produktionsausschuss gewickelt werden können. Gleichzeitig soll die Anlage dieselbe Produktivität wie bestehende Anlagen ermöglichen. Das Anlagenkonzept zeichnet sich technisch durch ein materialschonendes Arbeiten, Prozessverbesserungen und die Automatisierung bisher manueller Arbeitsgänge aus.

Zu einem mit bestehenden Anlagen vergleichbaren Kaufpreis sollen Hersteller von Vliesmaterial eine Anlage erwerben können, welche

  • die Ressourcenverschwendung in der Produktion minimiert,
  • den Energieverbrauch und die THG-Emissionen proportional dazu senkt und
  • die Wettbewerbsfähigkeit für nachhaltig produziertes Vliesmaterial weltweit verbessert.